Marco´s Bericht von der Challenge Roth

2016 sollte also meine Langdistanz-Premiere in Roth steigen.

Nach Registrierung und Check In am Vortrag lag mein Start auf 6:45. Die Anspannung zeichnete sich in den Gesichtern der Athleten ab, die sich für letzte Vorbereitungen in der Wechselzone in Hilpoltsheim versammelten. Allseits wurden die besten Wünsche für den anstehenden längsten Tag ausgetauscht. Nach dem Startschuss für meine Gruppe ging es dann den Kanal entlang, der von hunderten Zuschauern gesäumt war. Wahrscheinlich war meinen Mitschwimmern bewusst, dass der erste Split nicht die Entscheidung bringen würde, wodurch das Schwimmen mir vergleichsweise entspannt vorkam.

Da ich das Schwimmtraining in den letzten fünf Monaten weitestgehend hatte aussetzen müssen war ich mit 1:07h für die 3,8km, d.h. durchschnittlich 1:47Min/100m ganz zufrieden. Der Schwimmausstieg zeigte bereits, wie viele freiwillige Helfer bereitstanden, den Ruf von Roth zu begründen. Weiter ging es Richtung Wechselzelt. In „persönlicher Betreuung“ stand jeweils ein Freiwilliger einem Athleten zur Seite und reichte Beutel und half bei der Transition. Nicht erwartet hatte ich die netten Damen vom „Sonnencreme-Service“ vor dem Radaufstieg 😉

Um in meiner Premiere ein etwaiges Overpacen zu vermeiden, steuerte ich auf der erste 90km Runde 190 Watt an, die sich dann in der zweiten Runde auf einen Gesamtdurchschnitt vo 175 Watt absenkten. Obwohl ich natürlich vom Mythos des Solarer Bergs gehört hatte, war ich dann doch überwältigt, als ich auf diese Wand an jubelnden Zuschauern zurollte und den Berg hinaufgepeitscht wurde. Wirklich ein Erlebnis!

Nach 5:35h mit durchschnittlich 32km/h ging es dann vom Rad auf die Laufstrecke – sogleich überrascht, wie flott die Beine noch trugen. Vielen Dank an Benjamin an dieser Stelle für das effektive Bikefitting 🙂

Nach ca. 15 Minuten kam mir dann Jan Frodeno im Endspurt auf seinem Weltrekord (7:35h) entgegen. Mit einem 5:17min/km pace lief ich dann den Marathon am Main-Donau Kanal bei zunehmender Sonne entlang. Bei wenig beschatteter Strecke lag die Temperatur um die 27 Grad, was aber durch die zahlreichen Versorgungsposten mit reichlich Wasservorrat aushaltbar war. Unglaublich, wie viele Helfer die Athleten in den Versorgungsstellen unterstützten. Gleichfalls säumten wieder viele Zuschauer die Strecke. Chrissie Wellington feuerte uns mit ganzer Familie einschließlich Dackel an .

Perfekt auch der Zieleinlauf in Roth nach 10:35h bei strahlendem Sonnenschein und johlendem Publikum. Ein toller Tag, der erst um 00:15 nach großer Party und einem top Feuerwerk zu Ende ging als nur noch wenige Läufer von der Laufstrecke – teilweise mit Stirnlampe – eintrudelten.

Mit durchschnittlich 8 Wochenstundentraining in den letzten 12 Monaten war die Vorbereitung sicherlich am unteren Ende des empfohlenen Pensums. Mit dem Ergebnis bin entsprechend sehr zufrieden.